Braunkohlesanierung
Gemeinsam für die Zukunft der Bergbauregionen
Die Braunkohlesanierung beinhaltet die Wiedernutzbarmachung und Rekultivierung der vormals vom Bergbau in Anspruch genommenen Flächen.
Organisationsstruktur
Organisationsstruktur, Verantwortlichkeiten von StuBA und LMBV
Die Braunkohlesanierung ist ein komplexes und umfangreiches Vorhaben, das die nachhaltige Umgestaltung ehemaliger Tagebauregionen zum Ziel hat. Hier erfahren Sie mehr über die vielfältigen Projekte und Maßnahmen, die in den Revieren durchgeführt werden, die langfristigen Aufgaben, die zur Stabilisierung und Entwicklung dieser Gebiete notwendig sind, sowie die Finanzierung und Organisationsstruktur, die dieses ambitionierte Vorhaben ermöglichen. Entdecken Sie, wie gemeinsam mit Partnern vor Ort die Zukunft der ehemaligen Braunkohleregionen gestaltet wird.
Gigantische Aufagbe
für Generationen
In Folge der Wiedervereinigung wurde Anfang der 1990er Jahre innerhalb kurzer Zeit die Mehrzahl der in der früheren DDR betriebenen Tagebaue und Veredlungsanlagen stillgelegt. Neben der Bewältigung der sozialen Folgen sah sich die Bundesrepublik damit in Anbetracht der riesigen Tagebaurestlöcher sowie gravierender Altlasten auch vor eine gigantische ökologische Aufgabe gestellt. Der Bund und die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen haben sich dieser Aufgabe im nationalen Interesse gemeinsam gestellt und mit der sogenannten Braunkohlesanierung begonnen.
Braunkohlesanierung
auf Erfolgskurs
Inzwischen ist die Braunkohlesanierung weit vorangeschritten. Dort, wo zu DDR-Zeiten in exzessivem Ausmaß Braunkohle abgebaut und verarbeitet wurde, gibt es heute vielerorts vielfältige, attraktive Landschaften. Die Braunkohlesanierung ist damit zu einem auch international anerkannten Erfolgsprojekt des Bundes und der betreffenden Bundesländer geworden. Ein Stück des Weges ist allerdings noch zu gehen. Für die nächsten Schritte haben der Bund und die Länder im Dezember 2022 weitere 1,44 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt.
Hintergrund
Die sichtbarsten Hinterlassenschaften des Braunkohlenbergbaus in Ostdeutschland waren die großflächigen, wie Mondkrater wirkenden Tagebaurestlöcher sowie die zahlreichen Brikettfabriken, Kokereien, Schwelereien und Industriekraftwerke.
Mit der deutschen Wiedervereinigung entstanden völlig neue wirtschaftliche, ordnungspolitische und rechtliche Rahmenbedingungen. Vor allem der zeitgleiche radikale Umbruch in der gesamten Wirtschaft Ostdeutschlands, die Öffnung des Energiemarktes und die Änderung des Verbrauchsverhaltens der Unternehmen sowie der öffentlichen und privaten Haushalte führte schnell zu einem drastischen Einbruch der Nachfrage nach Rohbraunkohle. Bereits im Jahr der Wiedervereinigung sank die Förderung um fast ein Fünftel, um sich im darauf folgenden Jahr gegenüber 1989 beinahe zu halbieren.
Deshalb mussten unverzüglich Entscheidungen zur schnellen Stillsetzung etlicher Tagebaue und der Mehrzahl der Veredlungsbetriebe getroffen werden. Allein bis Mitte 1994 wurden 25 Tagebaue stillgesetzt, denen bis Ende 1999 weitere sechs folgten.
25
Tagebaue
Die Wiedernutzbarmachung der bergbaulich beanspruchten Flächen ist die vordringliche Aufgabe der Braunkohlesanierung. Darin eingeschlossen sind auch die zahlreichen früheren Veredlungsstandorte der Braunkohlenindustrie. Bis 1999 waren neben den stillzulegenden Tagebauen 43 Industriekomplexe der Braunkohlenindustrie mit insgesamt 88 Brikettfabriken, Schwelereien, Kokereien und Kraftwerken zu beräumen und deren Gebäude und Anlagen abzubrechen oder zu demontieren. Zusammen mit den Tagesanlagen der Gruben nahmen die rund 120 früheren Standorte der Braukohlenindustrie in beiden Revieren immerhin eine Gesamtfläche von 14 Quadratkilometern ein. Der Umfang der nicht weiter zu betreibenden, sondern zu sanierenden Areale und Anlagen des Braunkohlenbergbaus erreichte insgesamt über 1.000 Quadratkilometer.
1000
km²
Die Wiedernutzbarmachung der bergbaulich vorgenutzten Flächen fußt maßgeblich auf den Verpflichtungen des Bundesberggesetzes. Hinsichtlich der Sanierung des insbesondere durch die umfangreichen Grundwasserabsenkungen beanspruchten Wasserhaushaltes bilden weitere relevante Rechtsgrundlagen wie das Wasserhaushaltsgesetz, die Wassergesetze der Bundesländer und die einschlägigen EU-Richtlinien die Grundlage der notwendigen Arbeiten. Das Gesamtkonzept der Sanierung basiert auf dem „öffentlichen Interesse“, das sich vor allem in den Raumordnungs- und Regionalplänen sowie der kommunalen Bauleitplanung manifestiert.
Gesamtkosten
der Braunkohlesanierung
Info-Text zur Grafik: Gesamtkosten der Braunkohlesanierung nach Umsetzung in den Ländern (1991 – 2022), Consedicipsam quibus, que voluptas exped ut pro id et alit res verate nam qui ommolorum volupti volupicid que imaio. Occupta taeptibus et hitatusam nonsequiae volessin nest facearisi de perspienis autent, volupta doloribus magnatatatem eumet quiae quam faccullabor sollabore pores etur? Alic te volupta perro inctas corissunt et velique dolupit velent, officti quame eatas et paribus plam illabo. Olupti venti vellandendit quaeped utem atiusam dunt pore reiunt laborepro torum eostrumqui net explit, occus vero veles con ratus, in nemquae porro ex erehenihic tem harcimus.
Die LMBV – Projektträger der Braunkohlesanierung

Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) wurde am 9. August 1994 von der Treuhandanstalt als Gesellschaft für den Auslauf- und Sanierungsbergbau in den Braunkohlenregionen der Lausitz und Mitteldeutschlands gegründet. Sie befindet sich im Besitz der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Finanzen. Die LMBV ist die Rechtsnachfolgerin der Braunkohlenkombinate der DDR und demzufolge das bergrechtlich verantwortliche Unternehmen für die Braunkohlesanierung.
Die Tätigkeit der LMBV erstreckte sich zunächst auf die Leitung und Koordinierung des auslaufenden Braunkohlenbergbaus in der Lausitz und in Mitteldeutschland. Abschlussbetriebspläne wurden erstellt und die Auslaufbetriebe auf die bergbauliche Sanierung ausgerichtet. Die letzten Produktionsstätten wurden Ende 1999 außer Betrieb genommen. Seither liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten im Sanierungsbergbau, d. h. in der Wiedernutzbarmachung und Verwertung der vom Braunkohlenbergbau in Anspruch genommenen Flächen. Damit werden zugleich Voraussetzungen zur umfassenden Umstrukturierung und Gesundung der ehemaligen Bergbauregionen geschaffen. Seit dem 01.01.2007 befindet sich der Sitz des Unternehmens und die Revierleitung Lausitz in Senftenberg, die Revierleitung für Mitteldeutschland in Leipzig.
Im Jahr 2014 erfolgte die Verschmelzung der LMBV mit der GVV – Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbH mit Sitz in Sondershausen, in deren Rechtsverantwortung die Verwahrung der stillgelegten Kali‑, Spat- und Erzbergwerke im Osten Deutschlands erfolgt.

Aufgaben der LMBV
- Wiedernutzbarmachung der vom Braunkohlenbergbau in Anspruch genommenen Flächen
- Betreiben der Braunkohlesanierung als bergrechtlich verantwortliche Projektträgerin inklusive Planung, Ausschreibung, Vergabe, Kontrolle und Abnahme der Sanierungsarbeiten mit dem Ziel der Beendigung der Bergaufsicht
- Verwahren von untertägigen Bergwerken des stillgelegten Kali‑, Spat- und Erzbergbaus
- Verwertung und Vermarktung der für Folgenutzungen aufbereiteten Liegenschaften mit dem Ziel der Wiedereingliederung in den Natur- und Wirtschaftskreislauf, um unter anderem Arbeitsplätze anzusiedeln
- Planen und Durchführen von Gefahrenabwehrmaßnahmen gegen die Folgen des bergbaubedingten Grundwasserwiederanstiegs
- Projektträgerschaft im Auftrage der Länder für nachnutzungsorientierte Projekte
Mit rund 696 aktiv Beschäftigten einschließlich Auszubildenden / Praktikanten im Jahr 2021 (sowie 126 ruhenden Arbeitsverhältnissen bzw. Altersteilzeit) verfügt das Unternehmen über die notwendigen ingenieurtechnischen, betriebswirtschaftlichen und gewerblichen Kompetenzen und Erfahrungen zur genehmigungsrechtlichen Vorbereitung, Planung, Vergabe und Kontrolle aller Leistungen zur Sanierung, Wiedernutzbarmachung und Vermarktung der bergbaulich beanspruchten und inzwischen stillgelegten Betriebe des Braunkohlen‑, Kali‑, Spat- und Erzbergbaus in den ostdeutschen Bundesländern.